Nackte Brüste, blankes Entsetzen. Auf Wolke sieben braut sich was zusammen. Sind gemeinsam auf dem Weg zum Gipfel der Lust, dem Ort, an dem laut gejodelt wird – bestenfalls mit Echo, Echo, Echo. Sind schon eine Weile unterwegs, und ich merke, unsere Expedition wird scheitern. Möchte nicht, dass du gehst, ohne zu kommen. Ohne ganz oben gewesen zu sein. Wäre gern ein Mann, der dich da hinbringt. Zur Not auf meinen Schultern. Ist aber nicht das Fichtelgebirge, ist der fucking Everest, den wir hochwollen – ohne Ausrüstung, ohne Proviant und vor allem ohne genaue Kenntnisse des neuen Terrains. Kennen uns noch nicht lange, wissen nicht, was der andere gern hätte. Eine Pause zum Beispiel. Jetzt.

Nicht der Weg ist das Ziel. Das Ziel ist das Ziel. Aber eine Geschichte ohne Happy End ist nicht zwingend ein Drama. Kann damit umgehen, ohne an Selbstzweifeln zu ersticken. Und du? Deine Erleichterung darüber, dass bei mir das Konfetti nicht zu früh geregnet ist, trifft langsam auf die Erkenntnis, dass es womöglich gar keins geben wird. Weckt das deinen Ehrgeiz oder ist es eher ein Stich in deine Brust mit einer Adrenalinspritze, die dich gerade noch mal richtig aufdrehen lässt? Bitte nicht, bitte.

Ist dann so, als würde ich tief in einer Felsspalte stecken und du wickelst eine Rolle Toilettenpapier ab, an der ich mich rausziehen soll. Lieb gemeint. Erhöht aber nur den Druck. Grübeln ist Salzsäure für die Libido. Während des Zersetzungsprozesses wabern deine Fragen in mein Hirn: Ob es an dir liegt? Nicht schön ist? Mir öfter passiert? Liegt nicht an dir. Ist schön. Und passiert mir nicht zum ersten Mal. Aber bald nicht mehr. Geht mit uns gerade in entgegengesetzte Richtungen. Du willst hoch, ich runter. Wie an einem steilen Hang, an dem ich renne, renne, renne und einfach nicht stoppen kann. Jedenfalls nicht, ohne ganz fürchterlich auf die Fresse zu fallen. Sollten aufhören, bevor wir beide auf der Strecke bleiben, weil wir in Regionen vordringen, in denen der Sauerstoff knapp wird. Lass uns morgen weitermachen. Muss sich nur ein Ende finden, mit dem wir beide entspannt sein können. Was soll ich sagen? Dass ich nicht mehr kann? Nicht mehr will? Kann ich nicht. Will ich nicht. Sag du doch auch mal was. Ah und Oh zum Bei-spiel. Und ja, ja, ja. Es sind Momente wie diese, in denen der vorgetäuschte Orgasmus erfunden wurde. Nur eine Möglichkeit, heute über den Berg zu kommen.