BUH, MANN!
Wie reagieren Männer, wenn ihnen ein guter Freund einen Seitensprung gestanden hat? Zuhören, draufhauen und ganz schnell vergessen, meint unser Autor
Was hat dich bloß geritten? Nein! Sag es nicht. Bitte nicht. Tust es dennoch. Erzählst von ihr, einer Frau ohne Namen – jünger als du, viel jünger –, die Dinge mit dir getan hat, die deine Frau, deine Ehefrau, in all den Jahren nicht mal ausgesprochen hat. Erzählst, wie das eine zum anderen gekommen ist: du zu ihr. Und sie auf dir. Posierst dabei wie ein Großwildjäger mit Gewehr in der Hand und einem Fuß auf der Beute. Bist dabei mindestens genauso sympathisch. Nämlich gar nicht.
„Bin nur ehrlich“, sagst du. „Bist ehrlich ein Arsch!“ Das mal für die Akten. Aber dann gibt es ja noch das genetisch programmierte Freundeprotokoll, und das sieht vor allem eines vor: für dich da sein. Denn du brauchst Hilfe! Dein Abenteuer war nur ein kurzer Höhenflug. Genauso wie die ganze Protzerei. Bist abgehoben wie eine Rakete, als du sie getroffen hast. Hast beim Start die Kontrolle über dein Hirn verloren, das in der Beschleunigungsphase zwischen deinen Schläfen hin- und hergeschwappt sein muss. Jetzt ist der Thrill vorbei, und ich bin live dabei, wie dir das Adrenalin aus deinen Poren sickert. Es folgt die Bruchlandung auf dem Boden der Realität. Harte Schale, weicher Kern. Ist dir etwas ins Auge geflogen oder sind das da etwa Tränen? Ach Mann, komm mal her, du Vollidiot!
Kann dich ja auch verstehen. Natürlich kann ich das. Weiß auch wie es ist. In einer Ehe. Und der Kiste. Am Anfang. Und wenn Schmetterlinge nicht mehr flattern, sondern im Rahmen an der Wand hängen – erst pennt man gar nicht, wenn man gemeinsam im Bett liegt. Dann schläft man Arm in Arm. Bauch an Rücken. Und irgendwann nur noch Rücken an Rücken, weil es beide nicht mögen, angeatmet zu werden.
„Muss es ihr sagen“, stammelst du. „Musst du nicht!“ Bloß nicht! Du hast A gesagt, nun schluck das B herunter. Lade dein schlechtes Gewissen nicht bei ihr ab. Dafür hast du mich. Geteiltes Leid ist halbes Leid, heißt es. Die Wahrheit ist: Geteiltes Leid ist doppeltes Leid.
Kenne deine Frau fast genauso lange wie du. Wie werde ich ihr da nächste Mal begegnen? Ich, der Mitwisser … Küsschen links, Küsschen rechts, Messer in den Rücken? Möchte dir dafür am liebsten deinen blutleeren Kopf zwischen den Ohren weghauen.
Schnaps, wir brauchen Schnaps. Lass uns trinken, viel trinken. Auf die Freundschaft. Das Vergessen. Und darauf, dass ein Mann hoffentlich mehr wert ist als eine seiner schlechtesten Entscheidungen.
„Bin nur ehrlich“, sagst du. „Bist ehrlich ein Arsch!“ Das mal für die Akten. Aber dann gibt es ja noch das genetisch programmierte Freundeprotokoll, und das sieht vor allem eines vor: für dich da sein. Denn du brauchst Hilfe! Dein Abenteuer war nur ein kurzer Höhenflug. Genauso wie die ganze Protzerei. Bist abgehoben wie eine Rakete, als du sie getroffen hast. Hast beim Start die Kontrolle über dein Hirn verloren, das in der Beschleunigungsphase zwischen deinen Schläfen hin- und hergeschwappt sein muss. Jetzt ist der Thrill vorbei, und ich bin live dabei, wie dir das Adrenalin aus deinen Poren sickert. Es folgt die Bruchlandung auf dem Boden der Realität. Harte Schale, weicher Kern. Ist dir etwas ins Auge geflogen oder sind das da etwa Tränen? Ach Mann, komm mal her, du Vollidiot!
Kann dich ja auch verstehen. Natürlich kann ich das. Weiß auch wie es ist. In einer Ehe. Und der Kiste. Am Anfang. Und wenn Schmetterlinge nicht mehr flattern, sondern im Rahmen an der Wand hängen – erst pennt man gar nicht, wenn man gemeinsam im Bett liegt. Dann schläft man Arm in Arm. Bauch an Rücken. Und irgendwann nur noch Rücken an Rücken, weil es beide nicht mögen, angeatmet zu werden.
„Muss es ihr sagen“, stammelst du. „Musst du nicht!“ Bloß nicht! Du hast A gesagt, nun schluck das B herunter. Lade dein schlechtes Gewissen nicht bei ihr ab. Dafür hast du mich. Geteiltes Leid ist halbes Leid, heißt es. Die Wahrheit ist: Geteiltes Leid ist doppeltes Leid.
Kenne deine Frau fast genauso lange wie du. Wie werde ich ihr da nächste Mal begegnen? Ich, der Mitwisser … Küsschen links, Küsschen rechts, Messer in den Rücken? Möchte dir dafür am liebsten deinen blutleeren Kopf zwischen den Ohren weghauen.
Schnaps, wir brauchen Schnaps. Lass uns trinken, viel trinken. Auf die Freundschaft. Das Vergessen. Und darauf, dass ein Mann hoffentlich mehr wert ist als eine seiner schlechtesten Entscheidungen.